Making-of: Ich habe einen Traum!
Gefördert von
TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN
Lokaler Aktionsplan der Stadt Kiel
gezeigt auf den Nordischen Filmtagen 2014
Das Künstlerportät der young nordic filmmakers
Inhalt
Inhalt:
Wenn weitgereiste Flüchtlinge warm, trocken und satt untergebracht wurden, sind sie hier noch lange nicht angekommen. Dazu zu gehören setzt voraus, die deutsche Sprache zu können und soziale Kontakte, Freundschaften in der neuen Heimat zu finden. Die Kieler Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten e.V.hatte die Idee, Flüchtlinge zu fördern und ihre Geschichten von Flucht und Vertreibung jungen Menschen näher zu bringen:In einem interkulturellen Theater- und Begegnungsprojekt lernen sich Schülerinnen, Schüler (SuS) und junge, meist afghanischen Flüchtlinge kennen und entwickelten ein gemeinsames Theaterstück. Das über neun Monate vom Dokumentarfilmer Fredo Wulf filmisch begleitete Projekt ist ein Experiment, da die Flüchtlinge nur wenig Deutsch sprechen und die SuS keine Erfahrungen mit Migranten haben.
Drei Theaterleiterinnen strukturieren die Treffen und ermuntern die TeilnehmerInnen, sich Geschichten und Szenen auszudenken und helfen bei der Umsetzung.
Bei den ersten nonverbalen Kennenlernspielen und dem zunächst zaghaften Abtasten wird eine Annäherung beider Gruppen erlebbar. Die Kamera, gedreht im Stile des Direct Cinema ist immer dabei wenn in den Partnerübungen erste Szenen ausprobiert werden. Die Flüchtlinge thematisieren ihre noch präsenten Erlebnisse der Flucht nach Europa. In den entwickelten Szenen geht es um erlittene Gewalt durch die Grenzpolizei, der Fahrt in überfülltem Boot über das Meer oder dem Miterleben vom Sterben anderer Flüchtlinge. Die SuS hingegen träumen von einer gelungenen Karriere als Boxerin oder Modedesigner und wünschen sich eine spannende Weltreise. Angesichts der erfahrenen Schicksale der Flüchtlinge, machen sich die SuS Gedanken über ihr eigenes von Wohlstand und Frieden geprägtes Leben. Je näher die Premiere jedoch rückt, desto hektischer und schneller werden die Proben am immer noch nicht fertigen gemeinsamen Stück. Die Spannung wächst und letzte Besetzungsprobleme müssen gelöst werden. Die auf der Bühne dargestellten von den Flüchtlingen wirklich erlebten Szenen ihrer Flucht, gehen unter die Haut.